Krimi gegen Erlangen

08.12.2025 12:00

Nach einem wahren Krimi bis zur letzten Sekunde trennten sich die HSG Konstanz und der HC Erlangen II mit 32:32 (18:17).

Michel Stotz mit emotionaler Ansprache nach Schlusspfiff

Den größten Applaus gab es einige Minuten nach dem Abpfiff. Die Mannschaft der HSG Konstanz hatte sich in der Mitte des Spielfeldes versammelt und Kapitän Michel Stotz forderte von Hallensprecher Jürgen Schelle das Mikrofon ein. „Vielen Dank für die Unterstützung in diesem Jahr“, sagte er, „das ist nicht selbstverständlich. Wir sind immer froh, vor euch spielen zu dürfen. Das macht uns mega Spaß.“ Auch, wenn er Erfolg teilweise ausbleibt, wie er anfügte. Zusammen mit den Fans wolle man weiterkämpfen, „dass wir eine geile Rückrunde spielen.“ Nach dem Hinweis auf das letzte Spiel des Jahres in Leutershausen gab er allen treuen Unterstützen neben guten Wünschen für die Festtage und das neue Jahr noch mit: „Wir spielen weiter und werfen alles rein.“ Dafür gab es donnernden Applaus.

Gegner steht im Stau

Es war wieder ein Ausdruck der bemerkenswerten Leidensfähigkeit von Mannschaft, Verantwortlichen und Umfeld, die sich auch in einer der schwierigsten Phasen der Vereinsgeschichte als Einheit verstehen. Eine, die immer wieder aufsteht und alles versucht – auch wenn gerade vieles nicht nach Wunsch verläuft. Ein perfektes Spiegelbild für dieses Gefühl und dieses harte Jahr 2025 war der letzte Auftritt vor den eigenen Anhängern in diesem Jahr. Im Duell mit der Reserve des Erstligisten HC Erlangen zeigten sich die Gelb-Blauen nach dem mit zehn Minuten Verspätung erfolgten Anpfiff – die Gäste standen zuvor noch im Stau – zunächst fest entschlossen, das so wichtige Erfolgserlebnis zum Heim-Abschluss zu holen.

Kroatischer Junioren-Nationaltorwart läuft heiß

Dennoch bereitete ihnen der schnelle, gut ausgebildete Nachwuchs des einzigen bayerischen Erstligisten einige Probleme. Mit starken Aktionen im Eins-gegen-Eins sowie einem sehr gefährlichen Umschaltspiel setzte dieser immer wieder Nadelstiche – auch, weil Konstanz sich im Rückzug nicht konsequent genug zeigte. Finn Schultz brachte seine Farben nach einer Viertelstunde mit zwei Treffern in Front (8:10). Der kroatische Junioren-Nationaltorwart Tin Herceg – im Oktober als Backup für das Bundesligateam verpflichtet – demonstrierte hier früh sein Können. Doch noch vor der Pause gewann Konstanz langsam etwas die Oberhand und erspielte sich kurz vor dem Halbzeitpfiff eine Zwei-Tore-Führung. Doch David Sehnke setzte den Schlusspunkt des ersten Durchgangs mit einem sehenswerten Unterarmwurf um den Gegenspieler herum zum 18:17.

Chancenverwertung wird zum Problem

Nach der Rückkehr aus der Kabine strahlten die Spieler der HSG Konstanz eine große Entschlossenheit und Galligkeit aus. Lukas Dietrich traf zum 22:20 – doch die Konstanzer machten aus ihrer beherzten Defensivarbeit und ihren Ballgewinnen viel zu wenig. Vor allem die Chancenverwertung wurde immer mehr zum großen Problem und Herceg im HCE-Tor zum Faktor. Nun ging es drunter und drüber und hin und her in eine turbulente Schlussphase.

Ballgewinn drei Sekunden vor Schluss

Mit der Unterstützung des eingewechselten Torwarts Noah Frensel, der sich mit einigen sehenswerten Paraden bei freien Würfen des Gegners auszeichnen und seine Mannschaft im Spiel halten konnte, setzten sich die Gastgeber immer wieder auf zwei Tore ab. „Das plus Drei ist uns leider nie gelungen“, sagte Vitor Baricelli und war sich sicher: „Das hätte nochmal ein anderes Spiel erwirkt.“ So brachte Dietrich die Konstanzer fünfeinhalb Minuten wieder mit 31:29 in Front – ehe es komplett verrückt wurde. Mit einem 3:0-Lauf kamen die Gäste zunächst zum Ausgleich und stellten die Partie wieder auf den Kopf: 31:32. Wieder Dietrich mit seinem siebten Treffer brachte Konstanz über die erste Welle zum 32:32 zurück. Den vermeintlich letzten Trumpf hatte Erlangen nach einem Konstanzer Offensivfoul und Ballverlust in der Tasche. 18 Sekunden waren noch auf der Uhr, als die Gäste ihre letzte Auszeit nahmen, um den finalen Angriff zu besprechen. Doch Konstantin Poltrum vereitelte den Wurf. Drei Sekunden blieben der HSG noch. Doch der letzte Angriff nach dem Team-Timeout brachte keine klare Torchance mehr und auch der direkte Freiwurf von Lars Michelberger fand nicht mehr am Block vorbei.

„jeder Punkt ist wichtig“

„Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, wir nehmen hier einen Punkt mit, hätten wir natürlich unterschieben“, erklärte Gästecoach Andreas Slowik und bilanzierte: „Für mich war das ein typisches Spiel für ein Unentschieden. Es ging immer hin und her mit einigen Kleinigkeiten auf beiden Seiten.“ Sein Gegenüber Vitor Baricelli monierte zu viele Treffer über den Tempogegenstoß in den ersten 30 Minuten. „Am Ende nehmen wir den einen Punkt mit, weil wir bis zum Schluss gekämpft haben. Jeder Punkt ist wichtig in dieser ausgeglichenen Liga“, so der 28-Jährige.

Letztes Auswärtsspiel, dann Bundesliga-Superball nach der Weihnachtspause

Noch einmal ist die HSG in diesem Jahr gefordert – auswärts im Klassiker in Leutershausen am kommenden Samstag. Nach der kurzen Weihnachtspause geht es am 10. Januar mit einem Highlight zum Rückrunden-Auftakt wieder los. Im Rahmen des Bundesliga-Superballs zusammen mit dem SV Allensbach steigt das Duell gegen den VfL Pfullingen (20 Uhr).

HSG Konstanz: Noah Frensel, Konstantin Pauli, Konstantin Poltrum (beide Tor); Michel Stotz (2), Lars Michelberger (7), Felix Sproß (2), Christos Erifopoulos (8/3, Luca Schwormstede, Jo Knipp (4), Tim Enninghorst, Maxim Pliuto (2), Nikita Pliuto, Sören Fuhrmann, Lukas Dietrich (7), Veit Schlafmann.

Zuschauer: 400

 

Quelle: PM HSG Konstanz

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